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Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­che

War­um mir Jah­res­ge­sprä­che mit mei­nen Mit­ar­bei­tern fet­zen!

 

Mit­ar­bei­ter­ge­spräch. Was ver­bin­dest du damit? Hast du das Gefühl ablie­fern zu müs­sen? Denkst du, da kommt eh nur Kri­tik? Das wäre so so scha­de.

 

Ich lie­be das jähr­li­che Mit­ar­bei­ter­ge­spräch. War­um? Weil ich Men­schen lie­be. Und, weil ich mei­ne Bezie­hun­gen zu Men­schen ger­ne pfle­ge. Ein­mal im Jahr (bei Bedarf auch häu­fi­ger) neh­me ich mir Zeit. Zwei Men­schen. Zwei Stun­den. Nur wir. Ich pro­fi­tie­re so sehr davon. Ich ler­ne den Mit­ar­bei­ter wie­der ein Stück wei­ter ken­nen. Und wir kön­nen wie­der wei­ter zusam­men wach­sen. Was ist ihm wich­tig? Wie kann es mit uns gemein­sam in Zukunft noch bes­ser wer­den? Wo soll es in den nächs­ten Mona­ten hin­ge­hen?

 

Ich lebe nach dem Grund­satz: Jeder tut jeder­zeit sein best mög­li­ches. Ja. Wirk­lich. Naiv denkt ihr? Ja. Mag sein. Aber bes­ser naiv als ver­bit­tert. Ich per­sön­lich glau­be nicht, dass ein Mit­ar­bei­ter früh auf­steht und sich denkt: „Heu­te mache ich es mei­ner Che­fin mal so rich­tig über­haupt nicht recht!“ Ich glau­be auch nicht, dass ein Pati­ent die Moti­va­ti­on hat euch den Dienst schwer zu machen. Oder die Ange­hö­ri­gen des Pati­en­ten sich den­ken „Ach, heu­te kommt … zum Dienst. Die wer­den wir mal so rich­tig ner­ven!“ Ich glau­be fest dar­an: Jeder tut jeder­zeit sein Best mög­li­ches. Auch wenn es manch­mal nicht das ist was wir brau­chen. Und ja. Dar­über dür­fen wir auch wütend und oder trau­rig sein.

 

Aber wie ist das dann mit mei­nen Mit­ar­bei­tern? Krie­gen sie Feed­back? Ja! Tun sie auto­ma­tisch alles gaaaaa­anz genau­so wie ich es mir wün­sche? Mhh. Dank guter Ein­ar­bei­tung läuft das Meis­te wirk­lich sehr gut bei uns. Aber Mög­lich­kei­ten der Wei­ter­ent­wick­lung hat jeder Mensch. Auch mein Team. Und ja, das sage ich auch. Ich mag Ehr­lich­keit und bin meis­tens sehr direkt.

 

Und dabei mache ich nie­man­den falsch.

 

Wie also gehe ich sol­che The­men an? Ganz ein­fach. Ich beschrei­be die Beob­ach­tung, sage wie ich es ger­ne hät­te und fra­ge erst­mal nach der Ursa­che war­um es anders ist. Manch­mal weiß der Mit­ar­bei­ter schlicht weg nicht, wie was gewollt ist. Manch­mal ist es ihm nicht mög­lich, weil …! Häu­fig ist es Unsi­cher­heit die den Mit­ar­bei­ter von etwas abhält. Und wenn wir das gemein­sam ent­de­cken ist doch super. Dann kön­nen wir gemein­sam über­le­gen was gebraucht wird, um siche­rer zu wer­den. Fach­lich wie mensch­lich.

 

Ich lie­be es Men­schen auf ihrem Weg der Ent­wick­lung zu unter­stüt­zen. Zu sehen, wie sie in ihre Kraft kom­men, muti­ger wer­den, für sich ein­ste­hen, mehr Ver­ant­wor­tung über­neh­men … Und ich lie­be es, wenn mir gesagt wird, was wir als Unter­neh­men noch ver­bes­sern kön­nen. Nur wenn wir dar­über spre­chen kann Ver­än­de­rung erfol­gen. Denn Gedan­ken lesen – das schaf­fe auch ich nicht, obwohl mei­ne Pfle­ge­dienst­lei­te­rin mich manch­mal „Hexe“ nennt mit all dem was ich wahr­neh­me.

 

Also, Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­che fet­zen. Sie bie­ten Chan­cen. Chan­cen sich zu begeg­nen. Chan­cen Ver­än­de­run­gen auf bei­den Sei­ten anzu­sto­ßen. Chan­cen sich ehr­lich zu begeg­nen.

 

Viel­leicht mögt ihr die­se Sicht mal ein­neh­men und star­tet ins nächs­te Gespräch moti­viert und offen für Begeg­nung. Ich wün­sche euch ein Gespräch vol­ler Chan­cen und Wert­schät­zung. Denn ich bin sicher: Auch ihr tut jeder­zeit euer Best mög­li­ches! Klopft euch auf die Schul­ter. Ihr macht einen so wich­ti­gen gran­dio­sen sinn­haf­ten Job. Ich hof­fe, das wird euch auch gesagt. Und wenn nicht, sagt es euch selbst! Oder lest hier ein­fach noch­mal nach.