Oder auch: Ein Nein zu Jemanden ist ein Ja zu dir
Wie häufig haben Eltern ein schlechtes Gewissen. Die Angst dem Kind seelische Verletzungen zuzufügen ist groß. Wir wünschen uns alle das Optimum für unsere Kinder. Bestenfalls sollen sie später so leben wie sie es sich selbst wünschen, zufrieden und glücklich sein. Dazu gehört auch, dass sie zu sich stehen und gut für sich sorgen.
Und Letzteres ist sehr spannend. Wie gut sorgen wir Eltern denn für uns? Erfüllst du dir alle Wünsche die du hast, oder schiebst du sie auf? „Den anderen zuliebe“ meist sogar „dem Kind zuliebe“. Wenn wir jedoch wollen dass unser Kind gut für sich sorgt, dann ist es so wichtig genau das vor zu leben.
Wenn also die stillende Mama nicht mehr stillen will, dann ist das ok. Und na klar wird das kleine Milchmonster nicht einverstanden sein. Es wird Emotionen zeigen wie Wut und Trauer. Und das ist ok. Genauso ist es wenn wir gerade keine Lust mehr haben mit dem Kind zu spielen, weil wir beispielsweise müde sind. Und sogar in unserer Lebensgestaltung ist es wichtig zu wissen, was wir wirklich wollen. Dabei denke ich an die Job oder Hausfrauen/-männer Frage und ein sehr einschneidendes Erlebnis, die Trennung der Eltern. Wie sehr lassen sich Eltern hierbei von „das tun wir unserem Kind nicht an“ lenken und leiten. Doch die Kinder spüren instinktiv wie es uns geht. Und wenn wir in einer Partnerschaft leben die uns nicht gut tut, spüren sie auch dies und erleben „wenn mir mal was nicht gefällt sollte ich anderen zuliebe trotzdem nichts ändern“.
Also bitte, fragt euch, was ihr wollt. Reflektiert was ihr nicht mehr für euch wollt. Hört auf eure Impulse, anstatt sie zu zerdenken. Und dann sagt nein zu allem, was ihr nicht wollt und laut JA zu euch selbst und eurem Leben! Seid da für euer Kind, begleitet Wut und Trauer. Alle Emotionen dürfen sein.
Ich will hiermit nicht aufrufen die Fürsorge fürs Kind und die Verantwortung für dessen Bedürfnisse fallen zu lassen. Ich will euch animieren zu schauen, ob es bei euch Dinge gibt, die ihr fürs Kind tut obwohl ihr es nicht wollt. Schaut mal, ob diese Situationen anders zu regeln wären. Ob ihr Ideen (mit eurem Kind gemeinsam) entwickeln könnt, in eben solchen Situationen auch gut für euch zu sorgen.
Kein Kind lernt für sich zu sorgen, wenn wir nicht gut für uns sorgen!